Eine geerbte Immobilie bringt oft viele Emotionen mit sich – und ebenso viele Fragen. Lohnt sich ein Verkauf? Ist Vermietung eine Alternative? Oder doch lieber selbst einziehen? Die Entscheidung hängt von finanziellen, steuerlichen und persönlichen Faktoren ab. Hier ein Überblick für Erb:innen.
1. Erste Schritte nach dem Erbfall
Prüfe, ob du allein oder gemeinsam mit anderen erbst (Erbengemeinschaft). Wichtig: Die Erbschaft muss notariell angenommen werden, Grundbuchänderungen erfolgen über das Nachlassgericht.
2. Verkehrswert ermitteln
Bevor du über Verkauf oder Behalt nachdenkst, solltest du den aktuellen Marktwert der Immobilie kennen. Ein professionelles Wertgutachten bringt Klarheit – auch für die Berechnung der Erbschaftssteuer.
3. Erbschaftssteuer im Blick behalten
Abhängig vom Verwandtschaftsgrad gelten Freibeträge (z. B. 400.000 € für Kinder). Liegt der Immobilienwert darüber, kann Steuer fällig werden – besonders bei Top-Lagen wie an der Ostsee. In solchen Fällen kann ein Verkauf zur Finanzierung der Steuerlast sinnvoll sein.
4. Selbstnutzung, Vermietung oder Verkauf?
– Selbstnutzung lohnt sich bei persönlichem Bezug oder hohem emotionalem Wert.
– Vermietung bietet regelmäßige Einnahmen – erfordert aber Zeit, Know-how und Verwaltung.
– Verkauf bringt sofort Liquidität und erspart dir Aufwand.
5. Besonderheit bei Erbengemeinschaften
Wenn mehrere erben, müssen sich alle einig sein – sonst drohen lange Auseinandersetzungen. Ein Verkauf kann dann oft die pragmatischste Lösung sein.
Fazit:
Eine geerbte Immobilie ist Chance und Herausforderung zugleich. Ob du verkaufst oder behältst, hängt von deinen persönlichen Zielen, der steuerlichen Situation und dem Zustand des Objekts ab. Hol dir frühzeitig Beratung – und nimm dir Zeit für eine gut durchdachte Entscheidung.
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