Wann ist ein Vorvertrag sinnvoll – und wann nicht?

Ein Immobilienvorvertrag kann für Käufer:innen und Verkäufer:innen eine praktische Zwischenlösung sein – besonders, wenn noch nicht alle Voraussetzungen für den Hauptvertrag erfüllt sind. Doch wann lohnt sich ein Vorvertrag wirklich, und worauf solltest du achten?

Was ist ein Vorvertrag?
Ein Vorvertrag ist eine rechtlich verbindliche Vereinbarung, in der sich beide Parteien verpflichten, zu einem späteren Zeitpunkt einen endgültigen Kaufvertrag abzuschließen. Er muss notariell beurkundet werden, um gültig zu sein.

Typische Einsatzfälle:
– Die Finanzierung der Käufer:innen ist noch nicht vollständig gesichert.
– Es fehlt noch eine behördliche Genehmigung (z. B. Teilung, Baugenehmigung).
– Verkäufer:in wartet noch auf Klärung im Grundbuch oder auf ein Erbe.
– Käufer:in möchte sich das Objekt rechtlich sichern, bevor andere zuschlagen.

Vorteile:
– Planungssicherheit für beide Seiten
– Absicherung vor plötzlichem Absprung
– Zeit für Formalitäten ohne Verkaufsdruck

Risiken:
– Ein Rücktritt ist nur bei triftigem Grund oder mit Vertragsstrafe möglich.
– Bei plötzlichem Preisverfall oder geänderten Lebensumständen kann der Vorvertrag zur Belastung werden.
– Notarkosten fallen in der Regel doppelt an (für Vorvertrag und Hauptvertrag).

Fazit:
Ein Vorvertrag ist kein Muss, aber in bestimmten Situationen sinnvoll – etwa bei komplexen Verkaufsprozessen oder besonderem Absicherungsbedarf. Wichtig ist, ihn gut zu durchdenken, fair zu gestalten und professionell beurkunden zu lassen. Nur so wird er zum hilfreichen Werkzeug – und nicht zum Stolperstein.

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